Projekte / Windpferde

„…wir glauben, eine ständige Auseinandersetzung mit den spirituellen Gegebenheiten unseres Lebensraumes sei unnötig, da in unserer Geschichte der kollektive Gedanke einer maßgeblichen Wildnis von der Struktur des materiellen Individualismus überprägt wurde.
Auch deshalb haben wir es uns weitgehend abgewöhnt Zeichen zu setzen und zu lesen. Unsere Kontaktaufnahme zu spirituellen Dingen verlagert sich in die Isolation des subjektiven Empfindens von Fragmenten des Fremden…
Wir sind fasziniert und irritiert von Naturvölkern. Wir staunen über die urtümliche anmutende Exotik einer für uns fremd gewordenen Wahrnehmungsweise. Eine, die mit Erschließung der letzten Reliktareale durch die Globalisierung einem stetigen Werte- und Lebenswandel weichen muss.
Ist dabei jedoch unser Staunen nicht auch das bildende Resultat einer tief sitzenden Sehnsucht nach Loslösung und Sinn? Sinn – der in den faszinierenden Zeichen der Fremde verborgen scheint…“
(S.B. 05/2005)

lungta (tibet.: „Windpferd“) – mythologisches Tierwesen der animistischen Bön-Tradition im Himalaya. Nimmt Gebete und Wünsche in Form wehender Stofffahnen auf und transportiert sie galoppierend durch die Wolken